Harald Naegeli

Titel:
„Ohne Titel“, Februar 2015

Werkbeschreibung:
Collage; Tusche und Sprayfarbe über einem Urwolken-Fragment
Signatur auf der Rückseite
14 x 15 cm
gerahmt

Vielen Dank an Conzen für die Rahmung der Arbeit.

Auflage:
Unikat

Mindestgebot:
800,- Euro

Zur Arbeit:
Zu seiner Zeit wurden Naegelis Taten noch als rebellisch und anarchisch gewertet, während sie heute in der Kunstwelt als anerkannter und geschätzter künstlerischer Eingriff in die Alltagswelt gesehen wird (Streetart).
Schon damals und heute immer noch erregten öffentliche Gebäude und Wände als Bildträger für Zeichnungen allgemeine Aufmerksamkeit und entfachten kontroverse Diskussionen. Besonders für Hausbesitzer und etablierte Künstler ist der alternative Charakter der illegalen Kunst noch immer in einem gewissen Sinn provozierend.

Da laut Ulrich Blanché Street Art “ein urbanes Statement gegen kommerziell erzeugten Massengeschmack und bürgerlichen common sense ist, das anarchistisch-kreative Denkanstöße gibt”, würden Graffiti und Street Art als autonome und nicht kommerzielle Kunst ihren Anreiz und Charakter verlieren, wenn sie mit offizieller Genehmigung ausgeführt werden würden.

Kurzvita:
Harald Oskar Naegeli (geb. 4. Dezember 1939 in Zürich) ist ein Schweizer Künstler. Er wurde als Sprayer von Zürich Ende der 1970er-Jahre weltweit bekannt, da er mit seinen illegalen Wandzeichnungen den öffentlichen Raum Zürichs besprayte.
Im Alter von 17 Jahren begann Naegeli seine Ausbildung an der Zürcher Kunstgewerbeschule als wissenschaftlicher Zeichner. Sein Lehrer Karl Schmid (1914–1998) führte den jungen Kunststudenten in die Welt der Dadaisten ein. 1964 verbrachte Naegeli ein Jahr in Paris an der École des Beaux-Arts. Statt dem Unterricht zu folgen, studierte er im Cabinet des Dessins du Louvre Originalzeichnungen großer Meister wie Antonio Pisanello und Rembrandt.

Aus Protest sprayte Naegeli sowohl auf öffentliche als auch private Wände schwarze Strichfiguren. Er begann nachts auf Gebäude und Plätze zu zeichnen und verbreitete seine Parolen und Figuren in ganz Zürich. Trotz eines ausgesetzten Kopfgeldes von 3.000 CHF blieb Naegelis Identität lange unentdeckt, aber letztendlich wurde er im Juni 1979 eines Nachts von einem Zivilpolizisten ertappt; er hatte beim Sprayen seine Brille verloren und war zurückgegangen, um sie zu suchen.

Naegeli stand 1981 vor einem Zürcher Gericht und wurde wegen wiederholter Sachbeschädigung mit einer hohen Geldstrafe und neun Monaten Haft bestraft – von einem Richter, der ein Exempel statuieren wollte, wie der WDR-Journalist Hubert Maessen im deutschen Radio vom Prozess berichtete. Der Vollstreckung des Urteils entzog Naegeli sich durch eine Flucht aus der Schweiz nach Deutschland. Es erging ein internationaler Haftbefehl und er wurde am 28. August 1983 verhaftet.

Trotz der Intervention zahlreicher Künstler, Schriftsteller und Politiker und einer von Naegeli selbst eingereichten Beschwerde bei der Europäischen Menschenrechtskommission wurde er nach einer Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts am 24. April 1984 an sein Heimatland ausgeliefert.

Nach sechs Monaten Gefängnisstrafe wurde Naegeli aus der Strafanstalt Wauwilermoos entlassen und zog nach Düsseldorf, wo er weiter sprayte.

Seit 2019 lebt der Künstler wieder in der Schweiz.

Ausstellungen (Auswahl) in 2022
2022
Harald Naegeli – Graffiti im Museum!? Musée Visionnaire, Zürich, 31.08. – 16.10.
Dämonie aus dem Unbewussten. Art Ufnau, Insel Ufnau, 13.05. – 10/22
Harald Naegeli in Köln – Sprayer und Zeichner. Museum Schnütgen, Köln, 09.03– 12.06.

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